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Tattoo-Pflege -Tipps für lange strahlende Tattoos

23.08.2021 13:50

Mindestens zehn Prozent der Bevölkerung haben mittlerweile Tattoos. Die Zahl bei den 18-29-jährigen liegt sogar mit rund einem Viertel noch viel höher. Tattoos sind absolut salonfähig geworden und kaum einer muss sich mehr wegen dieses Körperschmucks verstecken. Selbst die Münchner Polizei erlaubt ausdrücklich Tattoos. Klar, dass wir vom Vi Tva Hairshop auch auf Tattoos stehen und diverse Produkte für die Tattoo-Pflege im Programm haben. Doch wie ist das eigentlich, wenn man mit einem frisch gestochenen Tattoo nach Hause kommt? Wie geht man mit dem neuen Schmuckstück um? Denn eines ist auch klar, zunächst ist ein Tattoo eine Wunde auf, in und unter der Haut, die Aufmerksamkeit braucht und heilen muss. Genau das wollen wir euch in unserem Beitrag vermitteln, zeigen, wie ihr das frische Tattoo pflegt, während der Heilungszeit und auch langfristig darauf aufpasst, damit es auch Jahre nach dem Stechen noch strahlend und frisch aussieht.

Vor dem Tätowieren

Ehe es an die Tattoo-Pflege geht, müsst ihr natürlich erst einmal beim Tätowierer eures Vertrauens gewesen sein und ein nigelnagelneues Tattoo euer Eigen nennen. Auch vor dem Tätowieren gibt es schon einiges zu beachten, damit alles reibungslos über die Bühne gehen kann und ihr nicht schon vorher Probleme und Komplikationen provoziert. Deswegen gibt es vorab gleich noch ein paar Tipps vor dem Tattoostechen mit auf den Weg. Diese ersetzen natürlich nicht das Vorabgespräch mit dem Tätowierkünstler, aber das wird der oder die euch sowieso schon selbst noch sagen. Nun aber unsere Tipps in Kurzform:
  1. Trinkt euch keinen Mut an! Der Genuss von Alkohol ist absolut verboten. Erscheint nüchtern zum Tätowiertermin, denn das Blut wird durch den Alkohol verdünnt und die ganze Angelegenheit nicht nur blutiger. Auch Tabletten, die da Blut verdünnen, die also Acetylsalicylsäure enthalten (die berühmten Kopfschmerztabletten) solltet ihr vermeiden.
  2. Keine Sonne tanken vor dem Tätowieren! Sonne erweitert eure Hautporen und fördert den Blutfluss. Also wird das Stechen dadurch auch blutiger als es sein muss.
  3. Niemals mit nüchternem Magen zum Tätowierer! Alkohol sollte nicht in eurem Blut und Magen schwimmen, Essen unbedingt. Esst auf jeden Fall vor dem Termin beim Tätowierer etwas, denn sonst kann es zu Kreislaufproblemen kommen.
  4. Wascht euch ordentlich und schwitzt nicht so viel! OK; das mit dem Schwitzen kann man nun nicht wirklich gut kontrollieren, aber geduscht und ordentlich gewaschen solltet ihr schon sein, wenn ihr beim Tätowierer auftaucht. Nicht nur, damit ihr nicht stinkt, sondern vor allem, damit nicht durch Schweiß und Schmutz besonders tolle Brutstätten für Bakterien und Keime bestehen und die neue Wunde vermehrt angreifen können.

Tattoo-Pflege nach dem Stechen

Wenn euer Bild oder Schriftzug auf der Haut entsteht, stechen bei Tätowiermaschinen mehrere feine mit Farbe gefüllte Nadeln bis zu 10.000 Mal in der Minute in die Haut. Die vielen kleinen Wunden, die dabei entstehen, sind mit einer Schürfwunde zu vergleichen. Umso wichtiger ist es, die Haut nach dem Stechen zu pflegen. Einerseits verhindert ihr dadurch übermäßige Krustenbildung, andererseits macht ihr Bakterien und Viren das Leben schwer, die nur allzu gern auf geschädigter Haut Entzündungen und Infektionen auslösen. Ihr verlasst das Tattoostudio normalerweise mit einer desinfizierenden Salbe auf dem Kunstwerk und einem Folienverband, den euch der Tätowierer (oder natürlich auch die Tätowiererin) angelegt hat. Es muss auch nicht immer ein Folienverband sein, ein klassischer steriler luftdurchlässiger Wundverband ist genauso möglich. Manche Tätowierer lassen die Salbe auch weg. Das kann zum Beispiel bei sehr empfindlicher Haut, die extrem schlecht heilt, gar nicht so schlecht sein, erst nach Abnahme des Verbandes zu cremen, Aber irgendwann müsst ihr auf jeden Fall cremen, cremen und cremen. Doch zurück zum Verband. Der Verband, egal ob Folie oder klassische Baumwolle, schützt eure Haut vor Luft und Dreck. Die Poren schließen sich von innen wieder und Wundwasser wird noch einmal aus der Wunde gedrückt. Das sammelt sich dann unter dem Verband. Es gibt unterschiedliche Meinungen, nach welcher Zeit ihr diesen abnehmen solltet. Tätowierer empfehlen eine Mindestverbleibdauer auf der Haut von drei Stunden. Teilweise ist aber auch von acht und bis zu 24 Stunden die Rede. Wir empfehlen, morgens zum Tätowierer zu gehen und dann abends das erste Mal den Verband zu lösen und das frisch gestochene Tattoo zu waschen. Je nachdem, was euer Tätowierer empfiehlt, kann es aber auch sein, dass ihr den ersten Abend bzw. Morgen mit einer wasserdichten Schutzfolie oder mit akrobatischen Bewegungen die Dusche genießen solltet.

Das erste Waschen des neuen Tattoos

Am besten, je nachdem, wo sich dein neues Tattoo befindet, stellt ihr euch unter die Dusche und löst dann den Verband vorsichtig ab. Wascht nun das Tattoo vorsichtig mit lauwarmen Wasser ab. Das Ganze macht ihr zweimal, aber: nehmt keinen Waschlappen und nicht einfach irgendeine Seife! Nur eure Hände und eine parfümfreie medizinische Seife (findet ihr in jeder Drogerie) sollten das Tattoo berühren. Ein Waschlappen ist viel zu rau. Spült dann alles noch einmal mit kaltem Wasser ab. Lasst das Handtuch hängen und nehmt ein Tuch, welches nicht fusselt. Papier von der Küchenrolle können wir euch empfehlen, um die Haut nach dem Waschen abzutrocknen. Tupft bitte nur und reibt nicht wild herum. Denkt immer daran: euer Tattoo ist und bleibt zunächst erst einmal nur eine Wunde, in der Farbe herumschwimmt. Nach dem ersten Waschen greift ihr nun das erste Mal zu einer Creme. Dafür könnt ihr einfache Wund- und Heilsalbe nehmen oder aber zu speziell für die Tattoo-Pflege entwickelten Salben und Balsams greifen. Die Beard Brother Tattoo Creme zum Beispiel wurde speziell für die ersten Tage nach dem Stechen eines Tattoos entwickelt. Der Balm beruhigt die Haut und hilft direkt, die Heilung anzukurbeln. Schwören doch viele gerade auf Panthenolcremes, so verzichtet dieses spezielle Produkt gerade auf das Panthenol, da dieses auch gern einmal dafür verantwortlich ist, dass die Farben verlaufen oder sich lösen. Die Jungs von Borodist müssen es ja wissen, haben sie doch selbst Unmengen von Tattoos auf ihren Körpern. In den ersten fünf Tagen solltet ihr nicht nur regelmäßig das Tattoo waschen, sondern auch ungefähr alle vier Stunden eine beruhigende und die Heilung stimulierende Salbe auftragen. Eure Haut sollte niemals austrocknen. In diesen ersten Tagen wird sich optimalerweise ein dünner gleichmäßiger Schorf über die gesamte gestochene Fläche bilden. Dieses Erscheinungsbild wird genau durch das regelmäßige Salben befördert.

Tattoo-Pflege während der Heilung

Nach drei bis fünf Tagen, an denen ihr euer Tattoo alle paar Stunden gewaschen und gesalbt habt, beginnt die Zeit der Heilung. Dies kann je nach Typ einige Wochen dauern. Nach einigen Tagen beginnt sich die gebildete Schorfschicht wie bei einem Sonnenbrand abzulösen. Knibbelt nicht daran herum, denn eure Haut ist alles andere als schon fertig verheilt. Wenn ihr jetzt Hautfetzen abreißt, riskiert ihr Verletzungen der Haut, Verkrustungen und Infektionen. Das Ergebnis ist nicht nur ein verlängerter Heilungsprozess, sondern auch eine mögliche Beschädigung eures Tattoos. Auf eurem Tattoo hat sich nun eine ganz zarte Babyhaut entwickelt, die auch noch einige Tage und vielleicht Wochen braucht, um sich zu einer stabilen normalen Hautschicht zu entwickeln. Während dieser Zeit salbt und cremt ihr fleißig weiter. Wichtig ist, dass die Creme, die ihr verwendet, nicht zu fetthaltig ist, denn das verstopft die Poren und kann wiederum zu Reizungen und Entzündungen führen. Produkte aus natürlichen Zutaten wie Shea-Butter, Calendula und verschiedenen Ölen wie Teebaumöl oder Traubenkernöl unterstützen die Heilung. Die handgemachte Creme der Ukrainer bildet einen dünnen Film auf der Haut, der ihr hilft, den Heilungsprozess zu beschleunigen. Das Jelly verstopft die Poren nicht und schützt die frischen Farben.

Wundverband ja oder nein?

Bei der Frage nach dem Wundverband scheiden sich wie so oft die Geister. Manche belassen es beim ersten und einzigen Verband durch den Tätowierer, der nach einem Tag abgenommen werden soll. Doch andere empfehlen, auch noch einige Tage nach dem Stechen immer wieder einen frischen Verband anzulegen. Dabei könnt ihr einfache Frischhaltefolie aus dem Supermarkt nehmen oder die gute alte Mullbinde verwenden. Durch den Verband schützt ihr euer frisches Tattoo zusätzlich vor Keimen und auch bei leichten Stößen oder Anrempelungen bildet der Verband eine Barriere zur verletzten Haut. Am besten befragt ihr euren Tätowierer dazu.

Was tun, wenn das Tattoo juckt?

Während der Heilungsphase ist es ganz normal, dass euer Tattoo juckt. Das gehört dazu und zeigt euch, dass es tatsächlich heilt. Klar ist das unangenehm und ihr wollt kratzen. Aber genau das, ihr ahnt es schon, solltet ihr eben nicht tun. Reißt euch zusammen, beißt die Zähne aufeinander und kämpft gegen den Drang zu Kratzen an. Versucht, euch mit leichten Schlägen mit der flachen Hand auf die juckende Stelle Erleichterung zu verschaffen. Cremt dann wieder vorsichtig ein.

Fünf wichtige Tipps zur Tattoo-Pflege nach dem Stechen

Wir haben noch einige wichtige Punkte für den Umgang mit eurem neuen Tattoo in den ersten Wochen nach dem Stechen für euch. Denn einige Dinge wie Sonnenbaden, Sport oder Baden sind oftmals tabu. Ein guter Grund, sich Tattoos nicht unbedingt in den Sommermonaten stechen zu lassen.
  • Meidet in den ersten drei bis vier Wochen auf jeden Fall direkte Sonneneinstrahlung und natürlich auch das Solarium. Die frische Farbe verblasst dadurch und außerdem besteht natürlich die Gefahr eines Sonnenbrands, auch wenn ihr sonst nicht dazu neigt. Verwendet auch nach den ersten Wochen, wenn ihr euch aus eurem Keller wieder ins Sonnenlicht begebt, unbedingt Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 20.
  • Auch wenns noch so schick aussieht, aber zu enge Kleidung und fusselige Pullover sollten im Kleiderschrank bleiben. Ihr reizt dadurch die Haut und es scheuert an der Wunde. Klebt die Kleidung mal am Tattoo fest, dann löst es vorsichtig wieder ab, indem ihr die Klamotte mit lauwarmem Wasser einweicht. Nicht reißen! Das Sprichwort „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ zieht bei Frischtätowierten nicht!
  • Vollbäder sind was Geiles, entspannen und beruhigen. Aber während der Heilungsphase eures Tattoos solltet ihr auf Vollbäder genauso verzichten wie auf ausgiebiges Duschen. Und was für die eigenen vier Wände gilt, gilt genauso für das Schwimmbad, den Badesee und das Meer. Gerade das chlorhaltige Wasser und das Salzwasser reizen die Haut nur zusätzlich und kann zu Infektionen führen. Das ausgiebige Planschen im oder Berieseln mit Wasser weicht die Haut auf und kann zu Farbverlust beim Tattoo führen. Auch die Sauna ist in den ersten Wochen ein No-Go.
  • Zusätzlich zur Tattoo-Pflege hilft eine gute Ernährung bei der Heilung der Wunde. Dabei solltet ihr vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C achten, denn das Vitamin unterstützt die Wundheilung. Verzichtet möglichst auf Alkohol, denn dieser zerstört die Aufnahme von Vitamin C.

Langfristige Tattoo-Pflege

Meistens dauert der Heilungsprozess eines Tattoos zwischen zwei Wochen und einem Monat. In dieser Zeit habt ihr auf so manches verzichtet und wahrscheinlich mehr gecremt und gesalbt als in dem ganzen Jahr davor. Doch auch nach der Heilung ist noch lange nicht Schluss mit der Tattoo-Pflege. Dabei sind zwei Produkte ab jetzt euer ständiger Begleiter: die Sonnencreme und eine gute Feuchtigkeitspflege. Mangelnde Feuchtigkeit kann zum Verblassen eures Kunstwerkes führen. Gerade an Stellen wie dem Ellbogen, an den Knien, an Händen und Füssen besteht die Gefahr der Austrocknung und somit des Verblassens der Farbe. Ihr könnt natürlich eure Feuchtigkeitscreme nehmen, aber ihr könnt auch unsere Empfehlung für die langfristige Tattoo-Pflege ausprobieren. Tätowierte Haut ist übrigens besonders empfindlich gegenüber Sonnenstrahlen und neigt eher zu Sonnenbrand. Unscharfe Konturen und der Verlust von Farbpigmenten sind die Folge. Oftmals hilft dann nur noch ein Nachstechen. Um dieses so weit wie möglich hinauszuzögern und das Tattoo so lang wie möglich zu erhalten, solltet ihr immer an eine Sonnencreme denken. Also nicht nur dran denken, sondern auch eincremen. Wählt einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor und zeigt keinen falschen männlichen Stolz. Na, haben wir euch überzeugt oder abgeschreckt, weil die bunten Bilder auf der Haut doch einiges an Pflege benötigen? Ehe ihr euch für ein erstes oder das nächste Tattoo entscheidet, solltet ihr nicht nur auf unsere Meinung und Einschätzung vertrauen (auch wenn wir schon ganz cool unterwegs sind, was Tattoos betrifft), sondern unbedingt auch ein Gespräch mit einem Tätowierer suchen. Er oder sie ist der Fachmann oder die Fachfrau und hat sicher noch viele wertvolle und wichtige Tipps und Hinweise für euch.


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